In seltener Einigkeit unterstützen die Fachkolleg:innen der Kommunikationswissenschaft den Aufruf zur Rettung der Wiener Zeitung. Was ist passiert? Da erscheint eine Tageszeitung seit über dreihundert Jahren (gegr. 1703), bildet über die Jahrzehnte hinweg ein hervorragendes Panoptikum der Zeitläufte, und dann fällt der österreichischen Bundesregierung nichts mehr ein, wie diese Zeitung weiter betrieben werden kann. Wegen der Umsetzung einer EU-Richtlinie. Das schlägt also Wellen bis nach Brüssel.
Um der Bundesregierung auf die Sprünge zu helfen, zählen die Verfasser des Aufrufs die Stärken der Zeitung auf: höchste Qualitätsmaßstäbe, große Unabhängigkeit, hohe Online-Innovationskraft und eine Leser:innenschaft, die in Österreich Entscheidung trifft.
Jetzt sind die Qualität der Spitzenpolitik als kreative Problemlöser gefragt, nicht als Personal bei der Beerdigung der ältesten noch erscheinenden Tageszeitung der Welt.
Dem Aufruf aus der Kommunikationswissenschaft haben sich übrigens zahlreiche Kolleg:innen aus anderen Fachdisziplinen angeschlossen.
Aufruf Wiener Zeitung -13.04.2021