Auf die Trauer um die Opfer der rechtsterroristischen Morde am 19. Februar in Hanau müssen Taten folgen und klare Positionen für eine plurale Gesellschaft. Aus dieser Überzeugung heraus schließen sich Marlis Prinzing und Mark Eisenegger der Erklärung des Medieninstituts an der Universität Tübingen an.
Die beiden Präsidenten des Vereins Öffentliche Kommunikations- und Medienwissenschaft wollen so ebenfalls ein Zeichen setzen, dass eine Wissenschaft ihre gesellschaftliche Verantwortung auch dadurch wahrnimmt, dass sie öffentlich Stellung bezieht – insbesondere, wenn Demokratie unter Druck ist z.B. durch Rassismus, Faschismus, Anarchismus, Terror. Den Anstoß, sich dieser Erklärung anzuschließen, gab ein Gespräch mit Tanja Thomas. Sie hat die Tübinger Solidaritätserklärung formuliert und darin deutlich gegen jede Form von Rassismus, Antiislamismus wie Antisemitismus Position bezogen. Tanja Thomas ist auch Unterzeichnerin der Charta Öffentliche Kommunikationswissenschaft.
Zu öffentlichen Position in der Sache muss auch eine nach innen, in die Wissenschaftsgemeinschaft gerichtete Komponente hinzukommen, und
zwar dann, wenn Forschende unter Druck geraten – aktuell insbesondere von
rechts –, weil sie über Populismus forschen oder über Genderthemen. Auch dann ist eine Einmischung wichtig. Sie ist vergleichbar mit der Aufgabe, die Bedeutung von Pressefreiheit für funktionierende demokratische Gesellschaften klar zu machen, und jenen den Rücken zu stärken, die verfolgt werden, weil sie professionell gearbeitet und sich dabei auch an dieser Norm ausgerichtet haben.